Sprungnavigation
Navigation
Inhalt

Radiofrequenz-Ablation

Allgemeine Information

Die Radiofrequenz-Ablation ist eine minimal-invasive Behandlungsmethode, welche mittels hochfrequentem elektrischen Strom in einem umschriebenen Areal hohe Temperaturen (bis 100 Grad Celsius) erzeugt und somit Gewebe zerstört. Dabei wird eine spezielle Nadel  in den Tumor eingebracht, wobei die genaue Positionierung der Nadel mittels CT, MRT oder Ultraschall Bildgebung erfolgt. Anschließend wird in der Nadelspitze über einen gewissen Zeitraum, abhängig von der Größe des Tumors (typischerweise 15-20 Minuten), Hitze erzeugt, sodass der Tumor selbst und ein schmaler umgebender  Sicherheitssaum zerstört werden.

Bei welchen Tumoren kann die Radiofrequenz-Ablation angewandt werden?


Leberzellkrebs (HCC-hepatozelluläres Karzinom): Die primäre Therapie des Leberzellkarzinoms ist die operative Resektion oder die Transplantation. Bei Tumoren bis 5 cm Durchmesser und bei maximal 5 Tumoren in der Leber kann die Radiofrequenz Ablation in Betracht gezogen werden, sollte die Operation nicht indiziert sein.

Lebermetastasen (Absiedelungen von Krebszellen z.B. aus dem Dickdarm): Patienten bei denen eine Operation nicht sinnvoll oder möglich ist können  ebenfalls mittels Radiofrequenzablation behandelt werden sofern die Tumore eine gewisse Größe (5cm) und Anzahl (5) nicht überschreiten.

Weiters kann die Methode bei Tumoren in der Lunge und der Niere verwendet werden, wobei hier die Indikationen erst anhand relativ kleiner Fallzahlen evaluiert wurden.

Als palliative Maßnahme bei großen Knochentumoren mit schmerzhafter Kompression umgebender Strukturen kommt die Radiofrequenz-Ablation ebenfalls zum Einsatz, da die Verkleinerung der Tumorvolumens zumeist auch eine Linderung der Schmerzen mit sich bringt.

Bei der Behandlung gutartiger Knochentumore (Osteiod-Osteome) hat die Radiofrequenz-Ablation die primäre chirurgische Therapie weitgehend abgelöst.

Wie wird die Radiofrequenzablation durchgeführt?

Nach interdisziplinärer Indikationsstellung mit den behandelnden Kollegen aus den Abteilungen für Chirurgie, Innere Medizin, Orthopädie oder Urologie erfolgt die stationäre Aufnahme. Der Eingriff selbst wird in der Abteilung für interventionelle Radiologie, je nach Lokalisation und Größe des Tumors, entweder in Vollnarkose oder in Sedoanalgesie (d.h. nach Verabreichung eines starken Schmerzmittels und eines Schlafmittels in einer Art Dämmerzustand) durchgeführt. Über einen perkutanen (=Stich durch die Haut) Zugangsweg wird dabei die Nadel vom interventionellen Radiologen unter Kontrolle durch die entsprechende Bildgebungsmodalität (CT, MRT, Ultraschall) im Tumor platziert. Sodann wird die Nadelspitze für ca. 15-20 Minuten, je nach Größe und Lokalisation des Tumors, erhitzt. Die gesamte Behandlung dauert ca. 60-90 Minuten. Üblicherweise ist anschließend lediglich ein Krankenhausaufenthalt von ca. 1-2 Tagen  zur Schmerztherapie bzw. zum Ausschluß von Komplikationen notwendig.

Welche Komplikationen können auftreten?

Prinzipiell ist die Radiofrequenz-Ablation eine sehr sichere und erprobte Methode. Es kann jedoch im Rahmen der Behandlung, wie bei jedem chirurgischen Eingriff, zu Komplikationen kommen die unter Umständen eine Operation notwendig machen (z.B. Blutung, Verletzung umgebender Organe). Die genauen Risiken werden im Rahmen eines individuellen Aufklärungsgesprächs ausführlich erläutert.

Was ist der Vorteil der Radiofrequenzablation?


Im Vergleich zur operativen Behandlung ist die Radiofrequenz-Ablation für den Körper deutlich schonender (minmal invasives Verfahren) mit entsprechend geringerer Morbidität und Mortalität, wobei die Risiken immer von der Art, Lokalisation und Größe des zu behandelnden Tumors und etwaigen zusätzlichen Erkrankungen abhängig sind.

Wie kontaktieren Sie uns?

Um zu beurteilen ob eine Radiofreqenzablation bei Ihnen möglich und sinnvoll ist, benötigen wir folgende Unterlagen:

  • eine ausführliche Krankengeschichte von Ihrem behandelndem Arzt
  • sämtliche bildgebende Untersuchungen
  • einen Überweisungschein

Diese können Sie entweder persönlich vorbeibringen oder per Post an folgende Adresse schicken:

Universitätsklinik für Radiodiagnostik,
Abteilung für Kardiovaskuläre und Interventionelle Radiologie
Medizinische Universität Wien/AKH Wien
Leitstelle 8F
Währinger Gürtel 18-20
1090-Wien

Tel: 0043 1 40400 5802
Fax:: 0043 1 40400 5830
email: cvir@meduniwien.ac.at









Abbildung (1a) CT eines kleinen HCC (Pfeil) bei einem Patienten mit Leberzirrhose (1b) In der Verlaufskontrolle 6 Monate nach Radiofrequenzablation zeigt sich ein nekrotisches Areal (Pfeil) ohne Hinweis auf Resttumor im Bereich des ehemaligen HCC. (1c) 4 Jahre später ist das Nekroseareal (Pfeil) deutlich kleiner. Ein Rezidiv- Tumor ist weiterhin nicht vorhanden.



Abbildung (2a) CT einer Patientin mit einer einzelnen kleinen kolorektalen Rezidiv-Lebermetastase im rechten Leberlappen (Pfeil). (2b) CT-gezielte Platzierung der Radiofrequenznadel mit der Spitze im Bereich der Metastase (2c) In der Verlaufskontrolle zeigt sich der Behandlungserfolg mit einem Nekroseareal (Pfeil) im Bereich der Metastase ohne Hinweis auf einen Resttumor.

Toolbox
Kardiovaskuläre und Interventionelle Radiologie - AKH Wien

Währinger Gürtel 18–20
1090 Wien

Tel.: +43 (0)1 / 40 400-58020
Fax: +43 (0)1 / 40 400-58300
E-Mail: cvir@meduniwien.ac.at