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MR-Angiographie

Durch die technischen Weiterentwicklungen der MR-Technik in den letzten 10 Jahren können auch Arterien mittels MR (kontrastverstärkte MR Angiographie) mit ausreichender räumlicher Auflösung dargestellt werden. Dabei wird gleichzeitig zur MR-Untersuchung Kontrastmittel intravenös verabreicht, um die Arterien darzustellen. Somit können die meisten Veränderungen der Arterien nicht-invasiv dargestellt werden. Das heißt, eine direkte Punktion der Arterie (so wie in der Angiographie, siehe dort) ist nicht notwendig.
Die Untersuchungstechnik ist im Prinzip für alle Gefäßgebiete dieselbe (zumindest für den Patienten ergibt sich kein merkbarer Unterschied), es werden lediglich geringe Adaptierungen in der Kontrastmittelgabe bzw. in der Bildakquisition an das zu untersuchende Gefäßterritorium vorgenommen.

Technik

Technische Voraussetzungen

Sowohl die räumliche als auch die zeitliche Auflösung wurde durch die Verfügbarkeit der neuen Hochfeld-MR-Geräte (1.5 – 3.0T) deutlich verbessert. Mit modernen Empfängerspulen konnte das Signal-Rausch-Verhältnis weiter verbessert werden.

Durchführung der Untersuchung
Die Untersuchung wird in Rückenlage durchgeführt.
Routinemäßig wird ein venöser Zugang gelegt, über welchen dann das Kontrastmittel verabreicht wird. Die Untersuchung erfolgt immer im Atemanhaltemanöver.
Die MR-Angiographie erfolgt während der raschen Injektion von ca. 15 - 30 ml eines Gadolinium-hältigen Kontrastmittels.

Derzeit an unserer Abteilung häufig untersuchte Gefäßregionen:

Aorta (Körperschlagader)
Hauptfragestellung bei der Durchführung einer MR Angiographie der Aorta (sei es jetzt im  Brust-oder im Bauchbereich) ist die Abklärung einer krankhaften Erweiterung der Aorta (so genanntes Aortenaneurysma). Die Notwendigkeit, so ein Aneurysma zu behandeln, wird maßgeblich vom Durchmesser der Erweiterung beeinflusst. So stellt ein Durchmesser eines Aortenaneurysmas von mehr als 6 cm im Brustbereich bzw. von mehr als 5-5.5cm im Bauchbereich eine Indikation zur Behandlung dar.
Die MR Angiographie ist (mit der CT Angiographie, siehe dort) eine optimale Basis, um eine Therapieentscheidung zu treffen. Alle Parameter, die notwendig sind, um zu entscheiden, ob eine endovaskuläre Behandlung (Stentgraftimplantation, siehe dort), können mittels MR Angiographie ermittelt werden. Aufgrund der noch höheren Ortsauflösung ist für diese Fragestellung jedoch die CT Angiographie die Methode der Wahl. Die MR Angiographie bleibt in dieser Fragestellung Patienten mit Kontraindikationen gegen eine CT Angiographie vorbehalten.

Weitere häufige Fragestellungen, welche zur Zuweisung zu einer MR Angiographie der Aorta führen, sind
•    Verlaufskontrolle nach Therapie eines Aortenaneurysmas,
•    Abklärung oder Verlaufskontrolle einer Aortendissektion
•    Suche einer Emboliequelle

Nierenarterien (Arteriae renales)
Hauptfragestellung bei der Durchführung einer MR Angiographie der Nierenarterien ist die Abklärung eines Bluthochdrucks, welcher durch eine Engstellung der Nierenarterie(n) (so genannte Nierenarterienstenose)  verursacht werden kann.
Die MR Angiographie ist (so wie die CT Angiographie, siehe dort) eine optimale Methode, um nicht-invasiv das Vorliegen einer Nierenarterienstenose nachzuweisen bzw. auszuschließen. Die Planung einer Ballondilatation mit Stentimplantation (PTA und Stent, siehe dort)  im Falle des Vorliegens einer Nierenarterienstenose kann anhand der MR Angiographie erfolgen. Die Verlaufskontrolle nach erfolgter Stentimplantation sollte nicht-invasiv mittels CT Angiographie erfolgen.









Durch die technischen Weiterentwicklungen der MR-Technik in den letzten 10 Jahren können auch Arterien mittels MR (kontrastverstärkte MR Angiographie) mit ausreichender räumlicher Auflösung dargestellt werden. Dabei wird gleichzeitig zur MR-Untersuchung Kontrastmittel intravenös verabreicht, um die Arterien darzustellen. Somit können die meisten Veränderungen der Arterien nicht-invasiv dargestellt werden. Das heißt, eine direkte Punktion der Arterie (so wie in der Angiographie, siehe dort) ist nicht notwendig.
Die Untersuchungstechnik ist im Prinzip für alle Gefäßgebiete dieselbe (zumindest für den Patienten ergibt sich kein merkbarer Unterschied), es werden lediglich geringe Adaptierungen in der Kontrastmittelgabe bzw. in der Bildakquisition an das zu untersuchende Gefäßterritorium vorgenommen.



















Abbildung:

Abbildung A zeigt eine MR Angiographie der Becken-Bein-Arterien bei einem Patienten mit Verschluß der Aorta infrarenalis sowie der Beckenarterien beidseits. Es besteht ein Zustand nach Anlage eines axillofemoralen Bypass sowie Anlage einer Links-Rechts-Umleitung. Auch die Oberschenkelarterien sind beidseits verschlossen.
Abbildung B zeigt eine MR Angiographie der Becken-Bein-Arterien bei einem Patienten mit Zustand nach Anlage eines femoropoplitealen Bypasses rechts. Darüberhinaus besteht ein Aneurysma der linken A. poplitea.


Weitere Untersuchungsregionen, welche mittels MR Angiographie untersucht werden:

•    Viszeralarterien
•    A. subclavia
•    Transplantatarterien
•    Arteriovenöse Malformationen


Kontraindikationen und Limitationen

Für eine MR-Angiographie gelten dieselben absoluten und relativen Kontraindikationen wie für jede Magnetresonanztomographie mit Gadolinium-hältigem intravenös verabreichtem Kontrastmittel. Die wesentlichen Kontraindikationen und die adäquaten Vorbereitungsmaßnahmen sind in Tabelle 1 kurz zusammengefasst. Um eine etwaige Kontraindikation gegen die Kontrastmittelgabe festzustellen, wird dem Patienten ein standartisierter Fragebogen vor der Untersuchung ausgeteilt. Diese Fragebögen bzw. Aufklärungsblätter sind online abrufbar (www.oerg.at).

 

 

 

 

Absolute Kontraindikationen

 

Relative Kontraindikationen

 

 

 

 

 

 

Maßnahmen

 

Maßnahmen

 

 

 

 

Metallimplantat (Herzschrittmacher, implantierter Defibrillator, Insulinpumpe, etc.

MR nicht durchführen! Gefahr für den Patienten!

Gelenksendoprothese

Stent

Die betroffene Region nur eingeschränkt beurteilbar

Stentgraft des Typs „ZENITH“

MR nicht durchführen! Gefahr für den Patienten!

Andere Metallimplantat (Herzklappe, etc)

Überprüfen auf „MR-Tauglichkeit“ unter http://www.mrisafety.com/

Bekannte Allergie gegen Gadoliniumhältige Kontrastmittel

Alternativuntersuchung suchen, sonst Vorbereitung mit Cortison

Platzangst

Evtl. Psychopax

Bestehende Schwangerschaft

Nicht indiziert

 

 

 

 

 

 


Tabelle 1
Allgemeine absolute und relative Kontraindikationen gegen eine kontrastverstärkte MR

FAQ:
Kann ich mir mit einer MR Angiographie eine Angiographie mit arterieller Punktion ersparen?
Viele Erkrankungen der Arterien führen nicht unmittelbar zu einer Behandlung. Andere Erkrankungen der Arterien sind in Wirklichkeit viel seltener als klinisch vermutet. So haben nur etwa 5 von 100 Patienten mit Bluthochdruck wirklich eine Nierenarterienstenose. In diesen Fällen kann mittels nicht-invasiver MR Angiographie sehr wohl eine invasive Angiographie mit Punktion der Leistenarterie erspart werden.
In anderen Fällen wird nach der MR Angiographie sehr wohl noch eine invasive Angiographie zur Behandlung (PTA, Stent, siehe dort) notwendig sein, in diesen Fällen kann die Behandlung anhand der MR Angiographie optimal geplant werden.
Die Durchführung einer MR Angiographie vor (oder anstatt) einer geplanten Angiographie ist daher in sehr vielen Fällen sinnvoll und indiziert.

Wann ist eine MR Angiographie sinnvoll?
Nahezu sämtliche arterielle Erkrankungen können mittels CT Angiographie nachgewiesen bzw. ausgeschlossen werden. Die folgende Liste gibt nur einen kurzen Überblick über einzelne, besonders häufig abgeklärte Fragestellungen:
•    Verdacht oder bekanntes Aortenaneurysma
•    Verdacht auf Nierenarterienstenose
•    bei Verdacht auf Carotisstenose
•    Schaufensterkrankheit
•    Angina abdominalis
•    Arterio-venöse Malformationen („Hämangiome“)
•    Kontrolle nach verschiedenen Eingriffen an den Arterien (Bypass, Ballondehnung), mit Ausnahmen nach Stentimplantation.

Gibt es spezielle Kontraindikationen gegen eine MR Angiographie?

Vom Prinzip her ist die MR Angiographie für den Patienten nicht anders als eine MR mit Kontrastmittel. Es gelten daher prinzipiell dieselben Kontraindikationen wie für jede Kontrastmittelgabe (siehe oben, siehe auch Aufklärungsblätter Homepage der Österreichischen Röntgengesellschaft, www.oerg.at), alsolso eine bekannte KM-Allergie, Schrittmacherimplantation, etc.

Braucht man eine spezielle Vorbereitung zur MR Angiographie?

Nein. Auch muß man nicht nüchtern sein.

Wie lange dauert eine MR Angiographie?
Inklusive Vorbereitung dauert die Untersuchung maximal 30 Minuten.

Wann soll eine MR Angiographie, wann eine CT Angiographie durchgeführt werden?
Zum einen ist hier das unterschiedliche Profil an Kontraindikationen entscheidend: Patienten mit Herzschrittmacher, implantierten Defibrillatoren, Insulinpumpen und dergleichen, Patienten mit Platzangst und Patienten nach Stentimplantation sind Patienten, die mittels CT Angiographie untersucht werden sollten. Patienten mit Niereninsuffizienz, Diabetiker, Patienten mit Schilddrüsenüberfunktion oder Patienten mit Jodallergie sollten dagegen im MR untersucht werden.
Darüberhinaus kann die Fragestellung für die Entscheidung MR oder CT entscheidend sein. Fragestellungen der Aorta werden primär im CT untersucht, Becken-Bein-Arterien primär im MR. Die Entscheidung kann aber auch Fall für Fall individuell zu treffen sein.



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Kardiovaskuläre und Interventionelle Radiologie - AKH Wien

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