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Periphere arterielle Verschlusskrankheit

Die Häufigkeit der peripheren arteriellen Verschlusskrankheit (PAVK oder auch Schaufensterkrankheit) in der Bevölkerung nimmt mit dem Alter deutlich zu, im höheren Lebensalter sind etwa 20-30% der Bevölkerung betroffen.

Die Beschwerden werden jedoch nur von einem Viertel bis zu einem Drittel der Patienten geäußert. Es sind verschiedene Ursachen für diese Erkrankung bekannt, mit Abstand am häufigsten ist jedoch die Arteriosklerose (95%).

Hauptrisikofaktoren für die Entstehung der Arteriosklerose in den Beinen sind das Zigarettenrauchen, sowie Zuckerkrankheit und hoher Blutdruck, weiters auch erhöhte Blutfette.

Der Schweregrad der Erkrankung wird zumeist in vier Stadien eingeteilt:


Stadium I - asymptomatische PAVK
Stadium II - Claudicatio intermittens : Gehstrecke über 200m (II A)
                                                            Gehstrecke unter 200m (II B)
Stadium III - Ruheschmerzen
Stadium IV - Nekrose, Gangrän

Bei der Therapie der peripheren arteriellen Verschlusskrankheit steht in erster Linie das Ausschalten von Risikofaktoren wie Verzicht auf das Zigarettenrauchen und Einstellung des Bluthochdrucks, eines Diabetes und Senkung der Blutfette im Vordergrund.

Ab dem Stadium II B (Gehstrecke unter 200m) sind konservative Maßnahmen (Lebensstiländerung und medikamentöse Therapie) nicht mehr ausreichend. Es sollte eine Revaskularisation angestrebt werden. Dazu stehen sowohl interventionell-radiologische als auch gefäßchirurgische Methoden zur Verfügung.

Die typische Behandlungsmethode der Interventionellen Radiologie ist die Perkutane Transluminale Angioplastie (PTA). Bei der PTA werden Engstellen oder Verschlüsse der Arterien durch Aufdehnung mit Ballonkathetern behandelt. Hier wird üblicherweise ein Zugang über eine Leistenarterie gewählt und mit verschiedenen Führungsdrähten und Kathetern am Ort der Engstelle oder des Verschlusses gedehnt.

In bestimmten Fällen (unzureichender Dehnungserfolg, maßgebliche Spaltung der Gefäßwand) wird das Einsetzen eines Stents erforderlich.
Ein Stent besteht aus einem Drahtgeflecht, das die Arterie von innen offenhalten soll.

Durch diese symptomatischen Therapien wird jedoch die Ursache der peripheren arteriellen Verschlusskrankheit bzw. der Arteriosklerose nicht behandelt, weshalb vor allem die Raucherentwöhnung sowie auch andere medikamentöse Therapien ihren Stellenwert behalten.



Jede Intervention ist mit Risiken verbunden. Die wichtigsten Risiken und Komplikationen einer PTA sind:

- Bluterguß und/oder Infektion (vor allem an der Einstichstelle)
- Gefäßdissektion (Aufspaltung der Gefäßwand)
- Thromboembolie und Gefäßverschluß
- Gefäßruptur (Platzen)
- Erfolglosigkeit oder Nicht-Durchführbarkeit des Eingriffs.

In den meisten Fällen können diese Komplikationen innerhalb derselben Behandlungssitzung oder in einer weiteren interventionell-radiologischen Behandlung behoben werden oder bilden sich unter konservativen Maßnahmen oder von selbst zurück. In etwa 1-2% kann eine gefäßchirurgische Versorgung einer Komplikation notwendig werden. Das Risiko eines tödlichen Zwischenfalls liegt deutlich unter 1%.

Alles in allem ist die interventionell-radiologische Therapie der PAVK jedoch als komplikations- und risikoarm zu bezeichnen.

Nach einer erfolgten Intervention ist grundsätzlich Bettruhe für 24 Stunden einzuhalten. Häufig kann mit modernen Verschlusssystemen die Punktionsstelle verklebt werden, sodaß sich die Bettruhe auf etwa 4 Stunden verkürzt.

Für den weiteren Verlauf der Erkrankung und den langfristigen Erfolg der Behandlung ist und bleibt jedoch die Ausschaltung oder zumindest Verminderung der Hauptrisikofaktoren, wie Zigarettenrauchen, erhöhter Blutzucker oder Bluthochdruck maßgeblich.


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Kardiovaskuläre und Interventionelle Radiologie - AKH Wien

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