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Carotis Stent

Indikationen

Ein Carotis Stent wird in erster Linie bei einer symptomatischen Stenose eingesetzt. Dies bedeutet eine Engstelle der Halsschlagader von >70 % und einer neurologischen Symptomatik (Arm- oder Beinschwäche, halbseitige Gefühlsstörung, Sehstörungen) innerhalb der letzten 6 Monate.

Die prophylaktische Behandlung einer asymptomatischen Stenose von >70 % steht zur Diskussion. Ein vollständiger Verschluß der Halsschlagader kann nicht behandelt werden.
Technik

In lokaler Betäubung wird die Leistenarterie punktiert. Ein dünner Katheter (ca. 2.0-2.5mm) wird in die betroffene Halsschlagader unter Röntgendurchleuchtung vorgeschoben. Die Engstelle (Stenose) wird mit einer dünnen Sonde ("Führungsdraht") sondiert. Über diese wird der Stent (Metalgitter-Prothese) über die Stenose vorgeschoben und abgesetzt. Mit einem 5-6mm Ballon wird im Stent nachgedehnt. Alle Katheter werden wieder entfernt und die Punktionsstelle in der Leistenarterie wird verschlossen.
Vor- und Nachbehandlung

Für den Carotis Stent wird man am Tag vor dem Eingriff stationär aufgenommen. Es wird die Halsschlagader mit Ultraschall angeschaut und eine MR-Untersuchung des Gehirns durchgeführt. Blut für Blutbild, Blutgerinnung, Nierenfunktion, Blutzucker und Blutfette wird abgenommen. Mittels der Medikamente Clopidogrel (Plavix© 4x75mg), Acetylsalizylsäure (ThromboAss© 100mg), und Heparin (Lovenox© 2x40mg) wird die Blutgerinnung gehemmt.


Nach dem Eingriff muß der Patient 24 Stunden im Bett liegen bleiben. Am nächsten Tag wird ein Ultraschall der Halsschlagader durchgeführt. 1-2 Tage später wird die Gehirndurchblutung mit MR kontrolliert. Die weitere medikamentöse Behandlung erfolgt mit Plavix© 75mg/d (für 4 Wochen), ThromboAss© 100mg/d, und Lovenox© 2x40mg/d sc. für 2 Tage.

Komplikationen

Das Risiko einer Embolie von der Carotis Stenose in den Gehirnkreislauf mit nachfolgenden Ausfallserscheinungen sollte bei einer symptomatischen Stenose unter 6%, bei asymptomatischen Stenosen unter 3% betragen. Der Einsatz von Filtersystemen in der Arterie hilft, diese Komplikationen weiter zu minimieren.

Eine seltene Komplikation ist ein "Hyperperfusions Syndrom" infolge der gesteigerten Durchblutung nach dem Stent-Einsatz. Dies könnte zu einer Gehirnblutung führen.

An der Leistenpunktionsstelle kann eine Nachblutung entstehen (<5%).
Andere Therapien

Die Carotis Stenose stellt ein erhöhtes Risiko für einen Schlaganfall dar. Als Prophylaxe ist die Einnahme von gerinnungshemmenden Medikamenten wie ThromboAss© oder Plavix© sinnvoll. Die chirurgische Therapie ist die Thrombendarterektomie (TEA), eine offene Ausschälung des Gefäßes. Die Operation wird zumeist in Narkose durchgeführt. Komplikationen wie Schlaganfall sollten ebenfalls unter 6% liegen. Nervenläsionen am Hals sind zumeist temporär (<5%).

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Kardiovaskuläre und Interventionelle Radiologie - AKH Wien

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